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Präimplantations diagnostik

Präimplantations-genetisches Screening

Im Blastozystenstadium (nach 5 Tagen Entwicklung ausserhalb des Mutterleibes) unterscheiden sich  die Zellen und haben verschiedene  Aufgaben: Embryo und Nachgeburt. Einige Zellen der „Nachgeburt“ (Trophektoderm) werden 5 Tage nach der Befruchtung entnommen und untersucht, ob  23 Chromosmenpaare vorhanden sind. Es handelt sich um eine genetische Untersuchung mit der diejenigen Embryonen ausgesucht werden können, welche chromosomal gesund sind und so eine grössere  Chance haben , sich einzupflanzen und damit schlussendlich zur Geburt eines gesunden Kindes führen.

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Um was geht es?
Je nach Alter der Frau werden  bei 25 bis 80% der Embryonen, die sich zu Blastozysten  entwickeln eine abnormale Chromosomenzahl festgestellt. Dies ist den Embryonen mit dem Mikroskop nicht anzusehen. In der Schweiz ist es seit dem  1.9.2017 möglich die Chromosomen der einzelnen Embryos zu untersuchen=Präimplantationsscreening=PGS=PIS. Damit ist es möglich Embryos mit 46 Chromosomen für den Embryotransfer auszuwählen. Dadurch ist die Chance auf eine Schwangerschaft pro Embryo, der in die Gebärmutter eingepflanzt wird, erhöht, und das Risiko, dass eine Schwangerschaft verloren geht, ist kleiner.

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Was geschieht konkret?
5 Tage nach der Befruchtung werden 3-5 Nachgeburtszellen entnommen und auf Chromosomen untersucht. Frühestens im Folgemonat werden dann das oder die Embryos mit 46 Chromosomen in die Gebärmutter eingeführt.

Situation in der Schweiz
Am 1. September 2017 trat in der Schweiz eines der fortschrittlichsten reproduktionsmedizinischen Gesetze der Welt in Kraft. Es können bis maximal 12 befruchtete Eizellen zu Embryonen weiterentwickelt und auf Chromosomen untersucht werden. Damit ist die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht pro Transfer und das Risiko eines  Schwangerschaftsverlustes vermindert. Die zusätzlichen Kosten für die PID sind beträchtlich. Es muss mit Kosten von je nach Anzahl Embryonen von zusätzlich bis ca. 4000 CHF gerechnet werden.

Bei wem ist die Behandlung sinnvoll?
Wir rechnen damit, dass bei ca. 20% der Paare die PID sinnvoll ist, und sich ca. die Hälfte dieser Paare für eine PID entscheiden. Bei jüngeren Frauen mit guter Eierstockfunktion macht die zusätzliche Untersuchung meist keinen Sinn. Bei Frauen um die 40. Geburtstag und danach, bei denen viele Eizellen gewonnen werden, macht die PID eher Sinn, da damit ausschliesslich Embryonen mit „normaler“ Chromosomenzahl in die Gebärmutter eingeführt werden können , und so die Chance auf ein Kind pro Transfer deutlich steigt. Daneben könnte es sinnvoll sein, diese Untersuchungen bei Patientinnen durchzuführen, die vermehrt Schwangerschaftsverluste (Aborte) zu beklagen hatten, insbesondere wenn zusätzlich ein Kinderwunschfaktor besteht (z.B. IVF indiziert ist). Es könnte auch Sinn machen, Untersuchungen bei den Paaren durchzuführen, bei denen trotz vieler Embryotransfers keine Schwangerschaft eintrat.

Gerne diskutieren wir die verschiedenen Vor- und auch Nachteile mit Ihnen und beraten Sie individuell in der Praxis darüber, was die Untersuchung der Chromosomen in Ihrem speziellen Fall für Sie und Ihren Partner, respektive für das Kind, bedeuten würde.

Anzahl Embryonen mit abnormaler Chromosomenzahl

25 %

Frauen ab 30 Jahren

35 %

35 Jahren

60 %

40 Jahren

85 %

45 Jahren

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